Bei den Hörbuchaufnahmen zu „In den Nebeln Havenas“
Der Horchposten-Verlag, der bereits einige Romane aus der Reihe Das Schwarze Auge vertont hat, arbeitet derzeit an der Hörbuchfassung meines ersten Romans In den Nebeln Havenas.
Am 18. August war ich im Studio vor Ort, um mir ein Bild von der Arbeit an dem Hörbuch zu machen – und um mich darin zu verewigen …
Ankunft am Horchposten
Um die Mittagszeit erreichte ich Köln, wo der Horchposten-Verlag beheimatet ist. Das Studio war etwas schwer zu finden, aber schließlich stand ich in dem (ein wenig an ein Gewölbe erinnerndes) Tonstudio im Keller eines Kölner Hauses.
Ende Juli hatte ich erfahren, dass der Horchposten-Verlag In den Nebeln Havenas vertonen wird (mit einem voraussichtlichem Erscheinungsdatum im Oktober) und hatte Geschäftsführer André Helfers gebeten, einen Tag lang bei bei den Aufnahmen zuschauen (und zuhören) zu dürfen.
Begrüßt wurde ich von dem Sprecher, Michael Holdinghausen, und dem Regisseur, Stefan Weich. Michael Holdinghausen ist Fans der DSA-Hörbuchreihe bereits bestens bekannt als Sprecher der Galotta-Reihe, für Stefan Weich ist In den Nebeln Havenas die erste Regie-Arbeit für den Horchposten, nachdem er für den Verlag zuvor nur Postproduktion übernommen hatte.
Wie ein Hörbuch entsteht
Michael und Stefan nahmen sich viel Zeit, meine Fragen zu beantworten und mir zu erklären, wie Aufnahmen an einem Hörbuch ablaufen. So erfuhr ich, dass die Aufnahmen für einen Roman wie meinen etwa vier Wochen in Anspruch nehmen und dann eine noch einmal so lange Postproduktion erfordern. Ein Hörbuch wird in der Regel chronologisch aufgezeichnet, Michael, der für die Erzählstimme und sämtliche Männerrollen verantworlich war, ließ nur an den Stellen Pausen, an denen Frauen zu Wort kommen, diese werden später separat von ein oder zwei weiteren Sprecherinnen eingesprochen.
Kürzungen werden für gewöhnlich nicht vorgenommen, es wird also das ganze Buch aufgezeichnet. Meist veröffentlicht der Horchposten-Verlag dann sowohl die ungekürzte (Download-)Fassung als auch eine gekürzte Version auf CDs. In den Nebeln Havenas wird (ungekürzt) eine Länge von voraussichtlich 10-12 Stunden haben. Änderungen werden ebenfalls kaum vorgenommen, es sei denn, etwas hört sich gesprochen überhaupt nicht gut an oder es fallen Fehler im Text auf.
Aber auch Michael und Stefan hatten Fragen an mich, so zum Beispiel wie „Charyb’Yzz“ ausgesprochen wird. Und tatsächlich waren auch Fehler im Text aufgefallen, die wir nun gemeinsam korrigieren konnten.
Mein Roman wird zum Leben erweckt
An dem Nachmittag, an dem ich beim Horchposten zu Besuch war, konnte ich mir die Aufnahmen für die Kapitel 28 bis 30 anhören. Es ist schon seltsam, einen Roman, den man vor drei Jahren geschrieben hat, nach längerer Zeit mal wieder in Händen zu halten und darin zu lesen, aber mitzuerleben, wie er von einem fantastischen Sprecher wie Michael zu Leben erweckt wird, war nicht nur unglaublich spannend, sondern auch etwas surreal. Ich hatte Glück, dass ich an diesem Tag mehrere verschiedene Rollen zu hören bekam und erlebte mit, wie Michael den Efferd-Geweihten Mero mit einer tiefen Stimme zu Leben erweckte, den Hochgeweihten Graustein mit entspannt-sanftem Tonfall darstellte und in einer Gruppenszene gleich eine Reihe von Personen miteinander wetteifern ließ.
Von Michaels Erzählstimme war ich auch gleich begeistert gewesen, diese erwies sich dann aber als wahre ‚Idealbesetzung‘, als es darum ging, düster-gruselige Szenen zum Leben zu erwecken. Es war faszinierend, mit anzusehen und zu hören, wieviel Substanz eine Geschichte noch gewinnen kann, wenn sie von einer richtig guten Erzählstimme gesprochen wird.
Michael und Stefan nahmen immer Kapitel für Kapitel auf, dazwischen bereitete sich Michael auf den nächsten Abschnitt vor, was Stefan dazu nutzte, eine erste grobe Nachbearbeitung vorzunehmen, so zum Beispiel Versprecher und Fehler herauszuschneiden, die Michael während der Aufnahmen gemacht hatte und bei denen er dann neu hatte ansetzen müssen. Für gewöhnlich waren dann beide immer etwa gleichzeitig fertig um das nächste Kapitel aufzunehmen. Der Regisseur nimmt bei den Aufnahmen zudem die Rolle des Zuhörers ein, der die Geschichte erzählt bekommt: Stefan hatte den Roman vorher nicht gelesen und hört ihn nun während der Aufnahmen das erste Mal.
Mein Cameo …
Stefan und Michael hatten mir direkt angeboten, eine kleine Rolle in dem Hörbuch zu übernehmen, ein ‚Easter Egg‘ sozusagen. Nach ein paar Stunden fühlte ich mich auch mutig genug, es zu versuchen: Ich suchte mir eine kleine Rolle aus und setzte mich in die Sprecherkabine. Zwei Sätze hatte ich zu sprechen und benötigte ganze vier Anläufe, bis mein ‚Cameo‘ im Kasten und der Regisseur zufrieden war. (Ich gebe natürlich dem Autor und dessem dilettantischen Geschreibsel die Schuld für die vielen Anläufe.)
Ich verrate an dieser Stelle nicht, welche Rolle ich gesprochen habe. Wenn meine Aufnahme also tatsächlich Anklang findet und für das Hörbuch verwendet wird, dann kann ja jeder gerne einmal versuchen, mich darin wiederzufinden.
Links
Homepage des Horchposten-Verlags mit weiteren Infos zum Verlag (und natürlich kann dort ab Oktober auch das Hörbuch zu In den Nebeln Havenas bestellt werden)
(Hinweis: Da die Lizenzen ausgelaufen sind ist das Hörbuch aktuell nicht mehr beim Horchposten gelistet)